Andrea Schumacher: Ich möchte gern alle positiven Erfahrungen und Impulse mitnehmen für die Zeit, in der alles wieder „normal“ laufen wird – auch, wenn wir uns jetzt noch nicht so ganz vorstellen können, wie diese „Normalität“ aussehen wird. Gerade für Verwaltungen ist es manchmal eine größere Herausforderung, alte Strukturen oder Hierarchien zu durchbrechen oder neue Ideen umzusetzen. Umso mehr müssen wir alle lernen aus dieser Situation und daraus, wie wir sie gemeistert haben.
Das berührt ganz unterschiedliche Punkte, zwei wichtige sind dabei sicherlich die Themen Digitalisierung einerseits und Home-Office andererseits. Das Bundesamt ist in der Verwaltung seit einigen Jahren Vorreiter in der Nutzung von IT-Lösungen. Aktuell etwa sind wir in der Finalistenrunde des eGovernment-Wettbewerbs. Die letzten Monate haben uns gezeigt, wie wir unsere Arbeit intern aber auch mit unseren Partnern extern noch stärker durch Digitalisierung unterstützen können.
Das betrifft etwa auch das Homeoffice. Natürlich kann eine Behörde nicht alle Arbeitsprozesse in den digitalen Raum verlegen und schon gar nicht eine, die über Asylverfahren entscheidet und Integration fördert. Aber es hat sich gezeigt: Hier geht mehr, als zunächst vermutet und es geht gut. Vielen Mitarbeitenden kommt die Möglichkeit sehr entgegen, Arbeitszeiten und ihre Lebensplanung besser unter einen Hut zu bringen. Das zeigt sich auch an den Ergebnissen.
Wir werden jetzt überlegen müssen, was wir davon auch nach der Corona-Krise beibehalten können. Ich höre jetzt aber auch oft die Vorfreude auf das erste „richtige“ Meeting nach dem Lockdown. Hier müssen wir jetzt die richtige Mischung finden, dann werden Mitarbeitende mit Freude und hoher Motivation ihrer Arbeit nachgehen – mal von Zuhause, mal gemeinsam mit dem Team.