Wenn in den Medien von „Großprojekten“ gesprochen wird, ist das Wort „Kostenexplosion“ nicht weit. Unzureichende Planungen können im Projektverlauf zu Kosten führen, die die Kalkulationen weit überschreiten. Wie eine groß angelegte Studie der Hertie School of Governance zeigt, fallen diese Kostenentwicklungen bei Großprojekten im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) besonders dramatisch aus.
Doch was macht ein Projekt eigentlich zum Großprojekt? Hierzu gibt es unterschiedliche Definitionen. Kriterien können z. B. die Laufzeit, die Zahl der beteiligten Parteien oder das mit einem Scheitern verbundene wirtschaftliche Risiko sein. Nach der vom Bundesverwaltungsamt entwickelten Projektmanagementmethode „S-O-S“ ist ein Großprojekt mit 50 bis 500 Personenjahren Aufwand und 10 bis 100 Millionen Euro Kosten verbunden – bei Überschreitung dieser Werte spricht man von Megaprojekten.
Aufgrund ihres Umfangs sind Großprojekte in verschiedene Teilprojekte gegliedert, die von einer Gesamtprojektleitung geführt werden. Eigenständige, parallel laufende Projekte werden hingegen in Form eines sogenannten Programms koordiniert. Dabei ist die Programmleitung für die Abstimmung der Zeitplanung, Ressourcen, Kommunikation etc. verantwortlich. In beiden Fällen ist die klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten sowie von Berichts- und Entscheidungswegen entscheidend. Der Umfang und die Komplexität von Großprojekten erfordern, dass sich nicht auf Standard-Vorgehensmodelle beschränkt wird, sondern diese mit agilen Methoden verbunden werden, um die Projektorganisation iterativ weiterentwickeln zu können.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Herstellung der Auftraggeberfähigkeit ein wesentlicher Faktor für das erfolgreiche Großprojektmanagement ist. Der Auftraggeber wird in allen professionellen Dimensionen unterstützt, um ihn in die Lage zu versetzen, Anforderungen klar zu beschreiben, den zu ihrer Erfüllung nötigen Aufwand abzuschätzen und die Projektorganisation durch ein Change Management anzupassen. Ein professionelles Risikomanagement hilft, Probleme vor ihrem Eintreten zu erkennen, Vermeidungsstrategien zu entwickeln und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Gerade im Bereich Verwaltungsmodernisierung ist zudem eine Vielzahl von Stakeholdern betroffen. Fragen der Kommunikation erfordern daher besondere Aufmerksamkeit, um Blockaden zu lösen und alle Beteiligten „mitzunehmen“.
Zur Bündelung dieser Kompetenzen wurde im PD-Geschäftsbereich Strategische Verwaltungsmodernisierung das Competence Center (CC) Großprojektmanagement gegründet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CC bringen ihre Erfahrungen aus Modernisierungs- und IT-Konsolidierungsprojekten in der Bundesverwaltung sowie im internationalen Rahmen ein und entwickeln ihre Kenntnisse gezielt weiter. Das Team des CC Großprojektmanagement begleitet Sie als öffentlichen Auftraggeber, die Ziele Ihrer Großprojekte zu erreichen. Gern können Sie uns hierfür kontaktieren.
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