//aus der Verwaltung// Der öffentliche Dienst der Zukunft soll agil, vielfältig und digital sein, fordert der Deutsche Beamtenbund (dbb) in seinem Werkstattpapier „Aufbruch – Der öffentliche Dienst der Zukunft“. Die Ideenskizze thematisiert beispielsweise agile Arbeits- und Organisationsmethoden, flexible Arbeitszeiten, Teilhabe, Aus- und Weiterbildung sowie ethische und rechtliche Perspektiven. Erweitert werden die Darstellungen jeweils um konkrete Fragestellungen, zu denen Beschäftigte und Arbeitgeber ins Gespräch kommen sollten. Auch gibt es Handlungsanregungen für Betriebs- und Personalräte. Die Beschäftigten kommen ebenfalls zu Wort: In zahlreichen Testimonials schildern sie ihre Ideen und Bedürfnisse ebenso wie Sorgen in Bezug auf die Zukunft ihrer Arbeit.
Die PD hat bereits 2019 in ihrem Tagungsband „Die Zukunft des öffentlichen Dienstes“ wesentliche Handlungsfelder identifiziert, die es für einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst zu bearbeiten gilt. Ein Fokus der Beiträge lag auf der Attraktivitätssteigerung der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber. Denn: Die Anforderungen der jüngeren Generation an moderne Arbeitsplätze und digitale Prozesse bieten große Chancen für einen öffentlichen Dienst mit Zukunft. Weitere Beiträge adressierten die Ausgestaltung der Mitarbeiterwerbung, den Einstellungsprozess und strukturierte Weiterbildungsprogramme.
//aus Wissenschaft und Forschung// Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) hat in der Studie „Innovationsfelder Öffentliche IT 2019/2020“ fünf Innovationsfelder im Bereich Digitalisierung ermittelt, die von Verwaltungen beobachtet bzw. aktiv vorangetrieben werden sollten. Dazu hat das ÖFIT 1.947.973 Beiträge zu 29.291 wissenschaftlichen Konferenzen ausgewertet.
Die fünf Innovationsfelder sind: 1.) Ressourceneffiziente KI: Fortschritte bei Software und Hardware, die performante KI abseits von Rechenzentren ermöglichen; 2.) Künstlicher Realismus: Die durch innovative Algorithmen deutlich erleichterte Manipulation von Texten sowie Audio-, Bild- und Videomaterial mit täuschend echten Ergebnissen (Beispiel Deepfakes); 3.) Blockchain – Zwischen Hype und Wirklichkeit: Innovationen wie Smart Contracts und neue Konsensverfahren, die der Blockchain-Technologie den Weg zu weiteren praktischen Anwendungsmöglichkeiten ebnen; 4.) Die Achillesferse der KI: Durch neu entdeckte Schwachstellen und Angriffsmöglichkeiten wie beispielsweise Adversarial Examples, werden Fragen bezüglich der sinnvollen Einsatzgebiete von KI aufgeworfen; 5.) Maschinen verstehen Menschen: Algorithmen, die menschliche Haltungen und Absichten einordnen können. Beispielsweise wird Hate Speech Detection eingesetzt, um die Verbreitung von Hassrede in sozialen Netzwerken einzudämmen.
Dabei beschäftigte sich das ÖFIT mit den Fragen: Wie werden sich die wesentlichen Innovationsfelder der öffentlichen IT künftig entwickeln? Welches sind die wichtigsten Entwicklungen innerhalb eines Innovationsfelds, welche Anwendungsmöglichkeiten existieren und welche Auswirkungen sind zu erwarten? Wo bieten sich Chancen und wo lauern Risiken für Verwaltungen?