Direkt zum Seiteninhalt springen

Arbeit im Homeoffice

Homeoffice in Zeiten von COVID-19

Die Ausbreitung des Corona-Virus beschleunigt den Wandel der Arbeitswelt. Verwaltungen erproben neue Formen der dezentralen, virtuellen Zusammenarbeit. Zahlreiche Beschäftigte arbeiten bereits aus dem Homeoffice und erleben die Vorzüge wie auch die Eigenheiten des Arbeitens vom heimischen Schreibtisch aus.

Wir möchten Ihnen nachfolgend einige Anregungen und Hinweise geben, wie Sie die Arbeit im Homeoffice effektiv gestalten können.

Sprechen Sie uns bei Fragen gerne an!

Der Arbeitstag im Homeoffice

Ob Sie nun im Büro oder im Homeoffice arbeiten: Das Arbeitszeitgesetz gilt gleichermaßen für Sie und Ihre Tätigkeit. Grundsätzlich ist deshalb die vertraglich bzw. tariflich vereinbarte Arbeitszeit vorgesehen. Macht die Arbeitslast Überstunden erforderlich, darf die tägliche Arbeitszeit kurzfristig auf bis zu zehn Stunden erhöht werden. Voraussetzung ist jedoch, dass innerhalb eines halben Jahres ein entsprechender Ausgleich für die zusätzliche Arbeit gewährt wird.

Mitarbeiter:innen sollten die Arbeitszeit im Homeoffice dokumentieren und diese Nachweise der zuständigen Stelle zur Verfügung stellen. Dies kann beispielsweise in Form eines Stundenzettels geschehen.

Pausenzeiten:
Ab einer Arbeitszeit von sechs Stunden steht Ihnen eine Pause von 30 Minuten zu. Sollten Sie mehr als neun Stunden arbeiten, haben Sie Anspruch auf 45 Minuten Pause.

Sollten Sie mehrere Tage hintereinander im Homeoffice arbeiten, sollten Sie zudem auf ausreichende Ruhezeiten zwischen den Arbeitstagen achten. Vorgeschrieben ist eine grundsätzliche Pause von elf Stunden, bevor Sie am nächsten Tag wieder mit der Arbeit beginnen.

Erreichbarkeit:
Mitarbeiter:innen im Homeoffice haben oftmals das Gefühl, rund um die Uhr erreichbar sein zu müssen. Dies ist jedoch absolut nicht notwendig und darf auch nicht verlangt werden.

Während der normalen Arbeitszeiten sollten Sie auch im Homeoffice erreichbar sein und Anrufe wie auch E-Mails in der aus dem Büro gewohnten Zeit beantworten. Alles, was darüber hinausgeht, ist Ihre Freizeit, sofern keine anderen Regelungen getroffen wurden.

Homeoffice = große Umstellung

 

Wer es gewohnt ist, regelmäßig und nach einem vorbestimmten Rhythmus zu arbeiten, ist mit den Freiheiten im Homeoffice womöglich überfordert oder schafft es nicht, zuhause eine Arbeitsroutine zu entwickeln.

  • Keine gewohnten Strukturen: Wer jahrelang im Büro gearbeitet hat, ist an die Strukturen und Abläufe gewöhnt. Hier kann das Homeoffice eine enorme Umstellung bedeuten. Morgens nicht mehr ins Büro zu fahren, keine Besprechungen und keinen festen Feierabend zu haben, ein Fehlen der vorgegebenen Tagesstruktur – das führt nicht selten dazu, dass einige ihren Arbeitstag tatsächlich im Pyjama bestreiten.
  • Keine klaren Grenzen: Alles läuft durcheinander, Berufs- und Privatleben vermischen sich zunehmend. Ein wenig Arbeit, dann noch schnell was im Haushalt erledigen, nochmal beruflich telefonieren, dann einkaufen und kochen, nebenbei E-Mails beantworten und beim Mittagessen weiterarbeiten. Längst nicht jeder oder jede schafft es, im Homeoffice die Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen.
  • Keine sozialen Kontakte: Eine weitere Umstellung ergibt sich gerade für diejenigen, die lange Zeit im Büro gearbeitet haben – im Homeoffice gibt es nur selten jemanden zum Quatschen. Klar, Sie können (und sollten) Kolleginnen und Kollegen anrufen. Aber der übliche (und durchaus kreative) Plausch in der Kantine oder Kaffeeküche von Angesicht zu Angesicht fehlt – und damit auch manch soziale Bindung. Manche leiden dann unter der sozialen Isolation im Homeoffice und die fehlende Abwechslung in den eigenen vier Wänden kann zum Lagerkoller führen.

 

Organisation ist alles


Homeoffice bedeutet eben nicht, dass Sie völlig flexibel und nach Ihrem eigenen Rhythmus arbeiten können. Sie haben zwar mehr Freiheiten als im Büro, grundsätzlich aber gibt nach wie vor Ihr Arbeitgeber bzw. Ihre Arbeitgeberin die Zeiten vor, in denen Sie erreichbar sein müssen – was sich ändert, ist erst einmal lediglich der Arbeitsort.

Eine klare Regelung der Arbeitszeit ist daher im Homeoffice wichtig – auch in Ihrem eigenen Interesse. Ohne klare Grenzen haben Sie schließlich auch keinen echten Feierabend.

Fest vereinbarte Arbeitszeiten bedeutet allerdings auch: In diesem Zeitraum haben Sie keine Zeit für andere Aufgaben oder Ablenkungen. Vor allem Familie und Freunde werden das zu Beginn nicht verstehen, denn Sie sind ja zuhause und für jede und jeden erreichbar.

Daher möchten wir Ihnen einige praktische Tipps und Tricks an die Hand geben, wie Sie den Arbeitsalltag im Homeoffice erfolgreich bewältigen:

Arbeit und Kinderbetreuung miteinander vereinbaren

Grundsätzlich kann die Arbeit im Homeoffice ein großes Plus für Ihre Work-Life-Balance sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeuten. Wenn jedoch krisenbedingt auch Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten geschlossen sind, kann das Homeoffice mit sich langweilenden Kindern zu einer Zerreißprobe für Ihre Nerven werden. Wie also klappt der Spagat zwischen Kinderbetreuung und produktiver Arbeit?

  • Beide Eltern sind im Homeoffice? Versuchen Sie gar nicht erst, gleichzeitig zu arbeiten. Vor allem kleine Kinder müssen erst mal begreifen, dass Mama und Papa keine Ferien haben, obwohl sie jetzt zu Hause sind – und damit doch eigentlich wunderbar mit ihnen spielen könnten! Deshalb: Nehmen Sie sich die Zeit, erklären Sie Ihren Kindern die Situation und machen Sie anschließend nach Möglichkeit mit den Kindern einen genauen Zeitplan. Was macht die Familie wann und wo gemeinsam? Planen Sie gemeinsame Mahlzeiten, Spiel und Bewegungspausen. Und legen Sie fest, wann sich jede und jeder allein beschäftigt: Schulkinder mit ihren Lernübungen, die Kleineren mit Puzzeln, Ausmalbildern und Hörspielen. Hängen Sie den Plan für alle gut sichtbar in der Wohnung auf.
  • Machen Sie Zeiten aus, wer wann für die Kinderbetreuung zuständig ist und wer wann seine Arbeitsphasen hat. Halten Sie sich gegenseitig den Rücken frei, so gut es geht.
  • Vergessen Sie den Perfektionismus: Vermutlich wird aktuell ständig eines zu kurz kommen – entweder die Kinder oder die Arbeit. Stellen Sie sich mental auf Abstriche ein. Sie werden nicht acht Stunden am Tag produktiv und hochkonzentriert in aller Ruhe arbeiten können. Und Sie können die Kinder nicht pädagogisch wertvoll den Tag über beschäftigen, beschulen und an der frischen Luft bewegen. Und dann ist da ja auch noch der Haushalt ... Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus. Es wird ein bisschen von allem sein und es wird alles nicht so gut sein wie „normalerweise“. Aktuell ist nämlich gerade nichts normal.
  • Flexibilität ist Trumpf: Die Kinder wollen gerade einfach gar nicht? Sie können sich auch nicht wirklich konzentrieren? Dann weg mit dem Laptop. Schieben Sie eine Kinderzeit ein. Das Gute am Homeoffice ist ja, dass Sie sich die Arbeitszeit etwas freier einteilen können. Machen Sie kleinere Einheiten. Nutzen Sie die Zeiten, in denen die Kinder beschäftigt sind. Geben Sie nach, wenn es gerade nicht funktioniert. Auf lange Sicht werden Sie so produktiver sein. Es werden Tage dabei sein, an denen weniger geht, und dafür aber auch andere, an denen es besser läuft!
  • Richten Sie den Kleinen ein eigenes Homeoffice ein: Wer nicht gerade einen Teenager daheim hat, der sich über viel zusätzlichen Schlaf und Freizeit im eigenen Zimmer freut, wird seine Kinder jetzt viel häufiger zu sehen bekommen als im üblichen Alltag. Denn insbesondere Kleinkinder wünschen sich natürlich die Nähe der Eltern. Wollen Sie nicht ständig den Spagat machen zwischen provisorischem Büro und Kinderzimmer, dann richten Sie doch in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes auch ein kleines Homeoffice für die Kinder ein. An dem Tischchen mit Arbeitsutensilien, wie Stiften, Papieren, Scheren, können die Kleinen dann Platz nehmen, basteln und so eine Zeit lang „arbeiten“ – genau wie die Großen.
  • Versuchen Sie es mit einer Remote-Kinderbetreuung: Lassen Sie Ihre Kinder beispielsweise mit den Großeltern per Video-Call in Kontakt treten. Die Großeltern können den Kindern etwas vorlesen oder gemeinsam etwas basteln.
  • Bewahren Sie Struktur: Bei aller Flexibilität sollten Sie aber – auch um der Kinder willen – auf ein bisschen Struktur achten. Frühstücken Sie gemeinsam jeden Tag etwa um dieselbe Uhrzeit, das Gleiche gilt fürs Mittag- und Abendessen. Schicken Sie die Kinder zur gleichen Uhrzeit ins Bett wie sonst auch. Haben Sie ein Schulkind, machen Sie mit ihm eine feste Tageszeit oder mehrere Zeiten für die Schulaufgaben aus. Auch mit kleineren Kindern können Sie versuchen, täglich den gleichen Ablauf zu leben. Wenn Sie Glück haben, gewöhnen sie sich daran, zum Beispiel jeden Tag nach dem Frühstück allein zu spielen.

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Homeoffice! Bleiben Sie gesund!

Portraitfoto von Yvonne Balzer

Yvonne Balzer Mitglied der Geschäftsleitung Nachricht schreiben

+49 173 592 39 91 Hamborner Str. 55 40472 Düsseldorf

Nachricht schreiben
Die Seitenaufnahme eines Bücherstapels und geöffnetem Laptops.

Informieren

Unser monatlicher Newsletter „Blickpunkt PD“ stellt Beispiele aus der Beratungspraxis der PD vor und greift Themen auf, die die öffentliche Verwaltung bewegen. „Blickpunkt PD“ beschreibt, was heute wichtig ist und morgen wichtig wird.

Mehr Erfahren
Zwei Puzzleteile werden von einer Person zusammen gebracht.

Kunde werden

Die PD berät ihre öffentlichen Kunden bei allen Fragen zu moderner Infrastruktur und besserer Verwaltungsarbeit. Öffentliche Gesellschafter beauftragen uns im Rahmen der Inhouse-Beratung – schnell und unkompliziert.

Mehr Erfahren
Fünf Kollegen unterhalten sich in einem Büro.

Berater:in sein

Wir sind Partnerin der Verwaltung. Und wir sind ein stetig wachsendes Team, das gemeinsam die optimalen Lösungen für unsere öffentlichen Kunden entwickelt. Weiter-Denker:innen sind bei uns stets willkommen!

Mehr Erfahren

Wir verwenden auf dieser Webseite Cookies, um Zugriffe auf unsere Webseite anonymisiert zu analysieren. Für mehr Informationen lesen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung.

Ich stimme zu